Nach monatelangen Diskussionen und einer mit großer Ernsthaftigkeit geführten Debatte hat der Bundestag Mitte Januar mehrheitlich die von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn initiierte Widerspruchslösung bei der Organspende abgelehnt. Spahns Gesetzentwurf erhielt 292 Stimmen und 379 Gegenstimmen. Mehrheitlich (432 von 669 Stimmen) sprach sich das Parlament für die erweiterte Zustimmungslösung aus, die von den Annalena Baerbock (Grüne), Katja Kipping (Die Linke) und Hilde Mattheis (SPD) als Gesetzentwurf formuliert worden war. Mit dieser Lösung soll die Bereitschaft zur Organspende verstärkt werden. Dazu soll ein Online-Register eingerichtet werden, in dem jeder Bürger seine Spendenbereitschaft dokumentieren kann. Ferner sollen Bürger mindestens alle zehn Jahre auf das Thema Organspende angesprochen werden, etwa bei der Abholung von Personalausweisen, Reisepässen oder Führerscheinen. Derzeit warten etwa 9000 Patienten in Deutschland auf ein Spenderorgan. Die Zahl der Organspender ist 2019 auf 932 zurückgegangen. Ein großer Teil der in Deutschland transplantierten Organe stammt aus dem Ausland.