Mit der Einführung der freien Krankenkassenwahl 1996 und dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz 2000 sollte im deutschen Gesundheitswesen Wettbewerb auf dem Versicherungs- und Vertragsmarkt implementiert werden. Erkennbar wirksam ist der Preiswettbewerb der Kassen, betrachtet man die jüngste Debatte vor dem Hintergrund einer geringfügigen Anhebung der Zusatzbeiträge. Bemängelt wird jedoch, dass der Leistungs- und Qualitätswettbewerb immer noch unzureichend ist. Wesentlich konsequenter in ihren Reformbemühungen waren in den vergangenen zehn Jahren die Schweiz und die Niederlande, die einen einheitlichen wettbewerblichen Versicherungsmarkt geschaffen und neue wettbewerbliche Vertragsmodelle zwischen Versicherern und Leistungserbringern etabliert haben. Die Ökonomen Timo Blenk, Nora Knötig und Thomas Wüstrich von der Bundeswehrhochschule München haben im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung untersucht, ob und inwieweit die Reformen und Erfahrungen aus der Schweiz und den Niederlanden auch Optionen für die Weiterentwicklung des deutschen Gesundheitswesens sein können.

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