Zwei Monate nach dem Start der gesetzlich vorgeschriebenen Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen erweist sich, dass Kassenpatienten in Deutschland kein ernsthaftes Problem haben, in medizinisch dringenden Fällen einen rechtzeitigen Zugang zur fachärztlichen Versorgung zu bekommen. Bis Anfang März zählte die Kassenärztliche Bundesvereinigung bei jenen zwölf KVen, die das Web-Tool der KBV-Telematik verwenden, rund 8.500 vermittelte Termine. Hochgerechnet auf alle KVen geht man von 12.000 vermittelten Patienten aus. Nach allem, was sich abzeichnet, ist der Gesetzgeber wahrscheinlich einer von Publikumsmedien gern aufgegriffenen und von den gesetzlichen Krankenkassen inszenierten Kampagne über eine angebliche Benachteiligung von Kassen- im Vergleich zu Privatpatienten bei der Erreichbarkeit von Fachärzten aufgesessen. Ernsthafte Probleme beim Wechsel der Versorgungsebenen – insbesondere von der stationären in die ambulante Versorgung bei schwerer Erkrankung – werden so allerdings nicht gelöst.

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