Im Kampf gegen nosokomiale Infektionen und multiresistente Erreger sind in Deutschland erste Erfolge sichtbar. Die Risiken durch Antibiotikaresistenzen und die Notwendigkeit verstärkter Anstrengungen in der Hygiene von Krankenhäusern und Pflegeheimen, aber auch eine internationale Strategie gegen Infektionskrankheiten haben in der letzten Legislaturperiode einen hohen politischen Stellenwert bekommen, so das Resümee der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) auf ihrem 14. Jahreskongress Mitte März in Berlin. Gleichwohl verbleiben gravierende strukturelle Schwächen in Deutschland, die zu bewältigen noch lange eine Herausforderung ist: die Ertüchtigung des öffentlichen Gesundheitsdienstes, der Wiederaufbau von Forschungs- und Lehrkapazitäten an den medizinischen Fakultäten, unzulängliche bauliche Infrastruktur in Krankenhäusern, die gravierenden Personalnöte in der Krankenhaus- und Heimpflege sowie die Kompetenzvermittlung für eine hygienische Grundversorgung in der ambulanten Pflege. Trotz eines gestiegenen Hygienebewusstseins weist Deutschland im internationalen Vergleich teilweise noch erhebliche Rückstände auf.

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