Erneut ist die Zahl der bei den Ärztekammern gemeldeten berufstätigen Ärzte gestiegen: um 2,2 Prozent auf 365.247 zum 31. Dezember 2014. „Etwas mehr und doch zu wenig“ – so bewertet der Präsident der Bundesärztekammer, Professor Frank Ulrich Montgomery, die Entwicklung. Das leichte Plus reiche bei weitem nicht aus, um die Lücken in der medizinischen Versorgung zu schließen, die sich aus einer Reihe von gesellschaftlichen Entwicklungen ergäben. Der GKV-Spitzenverband sieht das anders und kann keinen Ärztemangel entdecken. Das tatsächliche Bild ist weitaus differenzierter: Der Zuwachs an Ärzten stammt zu einem erheblichen Teil aus einem positiven Zuwanderungssaldo. Ferner nimmt der Anteil der jüngeren Ärzte seit Jahren kontinuierlich zu. Ebenso steigt der Frauenanteil. In jedem Bundesland, auch im Osten, ist die Arztdichte gewachsen. Aber es gibt fachgruppenspezifische Ungleichgewichte: Vor allem die Überalterung der Allgemeinärzte – hier sind mit 32 Prozent doppelt so viele Mediziner über 60 wie im Durchschnitt der Ärzteschaft – gibt Anlass zur Sorge, zumal die Zahl der Facharztanerkennungen in der Allgemeinmedizin kaum steigt.

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