Das Verfahren der frühen Nutzenbewertung mit weit über 100 abgeschlossenen Bewertungen ist inzwischen etabliert und zu einer Routine geworden, insbesondere für den Gemeinsamen Bundesausschuss, das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen und den GKV-Spitzenverband. Weniger für die Arzneimittelhersteller, die bislang in immerhin 20 Fällen für ein Opt-out entschieden haben, so dass Ärzte gezwungen worden sind, die Therapie ihrer Patienten umzustellen. Nicht nur deshalb gibt es im Detail eine Fülle von Kritik und Forderungen nach teils massiven Korrekturen. Unter anderem eingebracht werden diese Korrekturwünsche in den seit Herbst vergangenen Jahres laufenden Pharma-Dialog mit den beteiligten Bundesministerien für Gesundheit, Bildung und Forschung sowie Wirtschaft, der Wissenschaft und der Pharma-Industrie. Die Industrie fordert Korrekturen, die auf eine Kompatibilität (oder besser gesagt: einen Kompromiss) zwischen gesundheits-, forschungs- und wirtschaftspolitischen Bewertungen hinauslaufen. Konträr dazu stehen die Forderungen des GKV-Spitzenverbandes, die vor allem auf Kostendämpfung ausgerichtet sind – nicht ganz unberechtigt.

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