Deutschland ist in den vergangenen zehn Jahren zu einem international sichtbaren Akteur in der globalen Gesundheitspolitik geworden: Mit der Initiative gegen Antibiotikaresistenzen, der Strategie zur Verhinderung von Pandemien wie Ebola und mit steigendem (finanziellen) Engagement in der Weltgesundheitsorganisation. Anlässlich des G20-Gipfels hat ein internationales Autorenteam in „The Lancet“ Deutschlands Rolle in der internationalen Gesundheitspolitik analysiert und neben der Würdigung der aktiveren internationalen Rolle auch die vielfältigen Defizite untersucht: Das vor allem im Vergleich zu den USA und Großbritannien immer noch weit unterdurchschnittliche finanzielle Engagement, die Fragmentierung politischer Entscheidungen in verschiedenen Ministerien, die mangelnde Sensibilisierung auf der parlamentarischen Ebene und die erheblichen Kompetenzdefizite in Public Health, die letztlich in den verheerenden Folgen des Nationalsozialismus ihren Ursprung haben.

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