Galt das Gesundheitswesen noch bis vor wenigen Jahren als „Kostgänger“ der Wirtschaft, so hat sich neuerdings ein Wandel in der Position der Wirtschaft entwickelt: Ungeachtet der größtenteils über (solidarische) Zwangsabgaben finanzierten Leistungen von Medizin und Pflege werden diese nun auch als ein Teil der Wertschöpfung in der Gesamtwirtschaft anerkannt – mit überdurchschnittlicher Beschäftigungswirkung, aber auch mit Sekundäreffekten wie die Zahlung von Steuern und Sozialabgaben. Als ein weiterer Teil der Gesundheitswirtschaft wird ihre Stabilität und Konjunkturunabhängigkeit angesehen, so dass sie ein verlässliches Element der volkswirtschaftlichen Dynamik darstellt. Eine besondere Rolle spielt die industrielle Gesundheitswirtschaft wegen ihrer Forschungsintensität, ihrer hohen internationalen Arbeitsteilung und des hohen Exportanteils. Erstmals hat nun der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) zu einer Bundestagswahl „Handlungsempfehlungen“ für die nächste Legislaturperiode vorgelegt, wie die Rahmenbedingungen für die industrielle Gesundheitswirtschaft in den kommenden vier Jahren weiterentwickelt werden sollen. Besonders nachdrücklich werden Fortschritte bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens gefordert.

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