Der demografische Wandel in Deutschland ist längst Realität. Er wird in Zukunft durch drei Entwicklungen gekennzeichnet sein, die Politik und Gesellschaft vor erhebliche Herausforderungen stellen werden: Die Bevölkerung wird unweigerlich schrumpfen, auch wenn der Wanderungssaldo stark positiv ist; der Anteil älterer und hochbetagter Menschen wird schon in der näheren Zukunft – das heißt bis 2035/2040 – stark zunehmen, während der Anteil vor allem der aktiven Generation der 20 bis 64-Jährigen sinken wird; innerhalb Deutschlands wird sich die Urbanisierung fortsetzen – ländliche Räume werden zunächst stark altern, bevor sie sich zu Brachen entwickeln. Das sind Ergebnisse der vor wenigen Tagen vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten 13. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung bis zum Jahr 2060. Die Daten sind deshalb brisant, weil sie den Grundsatz der gleichwertigen Lebensverhältnisse in Deutschland in Frage stellen. Und damit auch eines der wichtigsten Postulate der Gesundheitspolitik: das Versprechen einer wohnortnahen Versorgung mit Ärzten, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen.

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