Textauszug:
Diabetes ist eine in den Wohlstandsgesellschaften der Industrieländer weitverbreitete chronische Krankheit mit steigender Inzidenz. Als eine wesentliche Mitursache gelten Über- und Fehlernährung sowie Bewegungsmangel. Evidenzbasierte Behandlungskonzepte – und darauf fußend die Richtlinien des gemeinsamen Bundesausschusses – sehen deshalb Diät und Bewegung als Firstline-Therapie, gefolgt von Behandlung mit Antidiabetika, die als Generika verfügbar sind. Doch wie rational ist ein solches Versorgungskonzept, das die in Jahrzehnten der Gewöhnung an eine „sündige“, aber angenehme Lebensführung festgefügten Präferenzen von Typ II-Diabetikern ignoriert? Eine Bestandsaufnahme und der Versuch eines Ausblicks.