Die Vorstellung, dass junges Blut Anti-Aging oder andere positive Eigenschaften haben könnte, stammt aus 150-jährigen Experimenten, bei denen die Haut von zwei noch lebenden alten und jungen Mäusen zusammengefügt wurde, so dass ihre Zirkulation geteilt werden konnte. Forscher, die die Technik kürzlich wiederbelebt haben, haben berichtet, dass diese so genannte Parabiose bei den alten Mäusen Leber, Muskeln und Gehirn revitalisiert. Sie sind nun auf der Suche nach Molekülen im jungen Blut, die diese scheinbaren Anti-Aging-Effekte erklären können. Tatsächlich haben Wissenschaftler der Stanford University vor vier Jahren gezeigt, dass junges Blut alte Tiere verjüngt und altes Blut zum raschen Altern bei jungen Tieren führt. Anschließende Versuche mit humanem Blutplasma ergaben ebenfalls deutliche Anti-Aging Effekte bei Mäusen. Inzwischen ist es dieser Arbeitsgruppe auch gelungen einzelne Plasmaproteine zu charakterisieren, die deutlich regenerative Prozesse im ZNS, der Muskulatur, der Leber und dem Pankreas bei alten Mäusen auslösen. Ebenso wurden Faktoren gefunden, die für eine vorzeitige Alterung bei jungen Tieren verantwortlich sind. Die erste klinische Studie der Phase I bei Patienten mit M. Alzheimer wurde bereits abgeschlossen, und hat keine Hinweise für Unverträglichkeiten ergeben. Mit ALK6019 hat man inzwischen ein hoch standardisiertes Produkt, das jetzt klinisch weiterentwickelt wird. Die Chancen, dass diese Forschungsrichtung zukünftig auch nachweisbare therapeutische Erfolge bei degenerativen Erkrankungen des ZNS ermöglichen kann, wird in Fachkreisen als relativ hoch eingeschätzt.

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