Brustkrebserkrankungen zählen mit zu den häufigen Schicksalsschlägen in unserer Bevölkerung. Meist in einer Altersgruppe, wo Siechtum und Tod noch nicht vor der Haustür der Patientinnen ihre Schatten werfen. Vieles hat sich in den letzten 10-20 Jahren zum besseren gewendet. Die Sterblichkeit sinkt und in den chronisch metastasierenden Verlaufsformen ist über lange Distanzen eine moderate Lebensqualität ein deutliches Merkmal für den therapeutischen Fortschritt. Die erfreulichen Fakten der jüngsten Entwicklungen werden in einem kleinen Überblick dargestellt. Aber es wird nicht verschwiegen, dass wir von einem Sieg über den Brustkrebs noch weit entfernt sind.
Die Verweigerungshaltung der Krankenkassen, Biomarker-basierter Diagnose- und Prognosetests, soweit sie anderenorts in Europa bereits fachlich gut begründet erstattet werden, in Deutschland auf die lange Bank der Evidenzbewertung zu schieben, kann nicht ohne Kritik bleiben.
Die immer wieder kontrovers diskutierte Frage, ob das teure und sehr aufwändige Mammographiescreening in Deutschland bevölkerungsmedizinisch Sinn macht und einen maßgeblichen Einfluss auf die Reduktion der Sterblichkeit der Frauen in der Altersgruppe zwischen 50 und 70 Jahren hat, kann derzeit nicht seriös beantwortet werden. Dass individualmedizinisch aber ein früh erkannter Krebs ohne Metastasierung bei einer Patientin die besten Heilungschancen gewährleistet, ist jedoch unstrittig.