Weltweit beobachten Ärzte, Hygieneexperten, Gesundheitsbehörden, Regierungen und eine zum Teil auch beunruhigte Öffentlichkeit die zunehmende Ausbreitung von pathogenen Bakterien, die gegen die gängigen Antibiotika weniger empfindlich oder sogar völlig unempfindlich sind. Damit verstärken sich die Anzeichen, dass das heute verfügbare Arsenal von Antibiotika ihre Wirkung gegen viele Infektionskrankheiten verliert. So könnten in naher Zukunft die Sorgen und Ängste zurückkehren, die Infektionskrankheiten in dem präantibiotischen Zeitalter vor 1937 auslösten. Eine Kiefervereiterung, eine Mandelentzündung oder eine Blasenentzündung und infizierte Wunden könnten dann zu einem lebensbedrohlichen Risiko werden. Aber nicht nur Patienten mit Infektionskrankheiten sondern die ganze moderne Medizin wäre in Frage gestellt. Größere operative Eingriffe, Organtransplantationen, Chemotherapien und Bestrahlungen wären ohne Antibiotika nicht mehr durchführbar.

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