Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich dafür ausgesprochen, dass anonymisierte Patientendaten in der medizinischen Forschung verwendet werden können. Bei der Debatte über die Ethik der Datennutzung müsse auch über entgangene Chancen, Menschen zu helfen und zu heilen, gesprochen werden. Spahn beklagte, es werde ein „großer Skandal“ daraus gemacht, wenn er vorschlage, einen gesetzlichen Rahmen für die Auswertung anonymisierter Abrechnungsdaten der Krankenversicherung zu Forschungszwecken zu schaffen. Das sei widersinnig, weil gleichzeitig Internet-Riesen wie Google mit Gesundheits-Apps persönliche Gesundheitsdaten der Nutzer erfassen. „Solange es dieses grundsätzliche Vertrauen in große US-Konzerne gibt und das grundsätzliche Misstrauen gegenüber dem Staat, der die Datennutzung organisiert, werden wir in Deutschland und Europa keinen Weg finden, konkurrenzfähig zu sein“, sagte Spahn.